Vortrag: „Zernikow und Buchholz zwischen 15. und 18. Jahrhundert: Schmuggel, Grenzstreitigkeiten und schlechtes Benehmen in der Kirche“

Samstag, 31.01.2026
17 Uhr
Gartensaal im Gutshaus

Ein Vortrag von Dr. Jörg Duppler

In der ersten schriftlichen Erwähnung der Domäne Buchholz von 1427 belehnte Johann Herzog von Mecklenburg einen gewissen Henning Zarneckow mit „einem Drittel“ von Buchholz. Mit dieser gräflichen Urkunde betrat Buchholz die historische Weltbühne und dies umgehend in Verbindung zu einem Namenspatron eines – damals noch nicht existierenden – Dorfes im benachbarten Brandenburg. Nach dem Aussterben dieser Linie fiel Buchholz zurück in das Eigentum der Mecklenburg-Strelitzschen Herzöge. Die Domäne war um 1450 in den damaligen Kriegen bereits zerstört und von den Bewohnern aufgegeben und das Land vom Herzog an die umliegenden Dörfer und Städte verpachtet worden. Zahlreiche Urkunden und Bauernlisten berichten seit dem 15. Jhdt. von den Erträgen und Abgaben an den Herzog sowie über ebenso viele Grenzstreitigkeiten. Eine besonders eindrucksvolle Urkunde mit zahlreichen Siegeln von 1587 verhandelt z.B. unklare Grenzlinien um Buchholz, Burow, Gramzow und Altglobzow. Auch Pachteinnahmen von Zernikower Bauern sind erfasst, aber auch ein spektakulärer Rechtsstreit zwischen dem Zernikower Gutsherrn aus dem Jahre 1734 und den Bewohnern des 1726 wieder gegründeten „Buchholzes“ über schlechtes Benehmen der Buchholzer während des Gottesdienstes in der Zernikower Kirche.

Ein wichtiges Verbindungsglied zwischen beiden Nachbarn stellt die an der Polzower Grenze im brandenburgischen liegende Zernikower Mühle dar, und zwar insbesondere mit Blick auf Schmuggel und unerlaubte Grenzübertritte.

Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten.

Anschließend ist ein Beisammensein beim Kaminabend im Inspektorenhaus möglich.

Veranstaltet von der Initiative Zernikow